Rattenberg

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Rattenberg mit seiner sehenswerten Glaskunst
Rattenberg mit seiner sehenswerten Glaskunst
Der Malerwinkel in Rattenberg, hier kannst du in den Aufzug zur Burgruine steigen
Der Malerwinkel in Rattenberg, hier kannst du in den versteckten Aufzug zur Burgruine steigen
Rattenberg liegt direkt am Inn, dahinter die Berge des Rofangebirge
Rattenberg liegt direkt am Inn, dahinter die Berge des Rofangebirge
Künstlerstadt Rattenberg mit den Glasskulpturen in der Altstadt
Künstlerstadt Rattenberg mit den Glasskulpturen in der Altstadt

Rattenberg Tirol

Mitten im Inntal liegt Rattenberg – die kleinste Stadt in Österreich! Gerade einmal 414 Einwohner hat die Stadt. Sie ist eingezwängt zwischen den Bergen der Kitzbüheler Alpen und dem Rofangebirge. Außerdem ist da auch noch der Inn. So konnte die Stadt nicht weiter wachsen und ist ein Kleinod geblieben. Für Besucher ist das ein Glück, sind die vielen renovierten Fassaden doch ein echter Augenschmaus! Auf einer Fläche von knapp elf Hektar leben die Einwohner zwischen Inn und Schlossberg.

Eines der bekanntesten Merkmale von Rattenberg ist seine Glasbläserkunst. Die Stadt ist als die Glasstadt bekannt und die Glaskunst in all ihren Ausprägungen ist schon seit langem ein traditionelles Handwerk in der Region. In einem der zahlreichen Glasgeschäfte, wie zum Beispiel Kristall Glas Kisslinger, können Besucher tiefe Einblicke in die facettenreiche Glasbläserei und die dazugehörigen Arbeitsschritte erhalten. Es besteht auch die Möglichkeit, vor Ort bei einem Kurs das Glaskugelblasen selbst auszuprobieren – ein großartiges Erlebnis für die ganze Familie.

In der Vorweihnachtszeit ist Rattenberg traditionell einen Besuch wert. Beim Rattenberger Advent erwartet die Besucher eine Weihnachtsstimmung geprägt von ruhiger Besinnlichkeit, wie man sie auf üblichen Weihnachtsmärkten zwischen Gedränge und Blinklichtern oft vergeblich sucht. Es ist ein romantischer Abend im Kerzenschein bei einem Glas duftendem Rattenberger Adventwein, umgeben von Kreationen feinster, lokaler Glaskunst.

Die engen Gassen mit den mittelalterlichen Fassaden laden zum gemütlichen Flanieren durch die Stadt ein. Dank der Fußgängerzone und den Parkplätzen außerhalb des Startkernes genießt man hier erholsame Ruhe ohne Autolärm, während man durch Rattenberg schlendert. Eine Vielzahl an Restaurants und Cafés lädt zur Stärkung samt gemütlicher Rast ein. Ein besonderer Tipp ist ein traditioneller Apfelstrudel aus der Konditorei Hacker. Auf Vorbestellung wird die Zubereitung des gezogenen Apfelstrudels höchstpersönlich von Konditoreimeister Reinhard Hacker vorgeführt. Zum krönenden Abschluss gibt es im Anschluss eine Verkostung! Dieses Schmankerl sollte man sich nicht entgehen lassen!

Das Augustinermuseum Rattenberg ist nicht nur wegen seiner historischen Kunstschätze eine Reise wert, sondern besitzt auch den einzigen öffentlich zugänglichen Kirchturm in ganz Tirol. Der Fachwerkturm ermöglicht einen erstklassigen Blick auf das mittelalterliche Rattenberg und begeistert mit seinen historischen Glocken und der barocken Turmuhr. Mit der Alpbachtal Card ist der Eintritt für Besucher kostenlos.

Einen der wohl schönsten Aussichtsplätze in Rattenberg findet man hoch oben am Schlossberg. Dort oben steht die Burgruine Rattenberg. Vom Stadtzentrum aus sind es nur etwa 15 Minuten Gehzeit. Belohnt wird man mit einem grandiosen Ausblick auf Rattenberg und das Inntal. Oben angekommen, lässt sich auch noch gleich die Burgruine samt dem legendären Bienerturm bewundern. Im Sommer ist der Schlossberg außerdem Schauplatz der Rattenberger Schlossbergspiele. Hier gibt es exquisite Theateraufführungen in stimmungsvollem Ambiente.

Burgruine Rattenberg

Die Burgruine Rattenberg mit dem Bienerturm
Die Burgruine Rattenberg mit dem Bienerturm

Die Burgruine Rattenberg ist eine Ruine einer Höhenburg oberhalb der Stadt Rattenberg. Die Burg wurde erstmals 1254 urkundlich erwähnt und war eine wichtige Grenzfestung des Herzogtums Bayern gegen Tirol. Sie war Sitz des Landgerichts Rattenberg, das vom Ziller bis Kundl reichte. Am Fuß der Burg entwickelte sich eine Siedlung, die 1254 das Marktrecht und 1393 das Stadtrecht erhielt. Bereits im 13. und 14. Jahrhundert war die Burg zeitweise tirolischer Pfandbesitz, sie wurde von verschiedenen Adelsgeschlechtern als Pfandinhaber und Pfleger bewohnt. Die Festung wurde von Kaiser Maximilian I. zu einer mächtigen Festung ausgebaut, mit starken Rondelle und Toranlagen im Westen und Osten. Die Burg diente auch als Gerichtssitz, Gefängnis und Hinrichtungsstätte. In den Jahren 1528 bis 1540 wurden hier 71 Täufer hingerichtet, unter ihnen im Jahr 1528 Leonhard Schiemer, eine der führenden Persönlichkeiten der Täuferbewegung. 1651 starb Kanzler Wilhelm Biener auf dem Schafott. Nachdem Joseph II. 1782 alle Festungen in Tirol außer Kufstein aufgelassen hatte, wurde auch Rattenberg verkauft, ausgeschlachtet und dem Verfall preisgegeben. Von der mittelalterlichen Burg sind die unteren Geschoße des östlich vorgelagerten Bergfrieds erhalten. Der mächtige quadratische Turm mit romanischem Mauerwerk weist auf der Ostseite einen Lichtschlitz und auf der Westseite einen vermauerten rundbogigen Hocheinstieg auf, die restlichen Öffnungen sind spätmittelalterliche Fensterausbrüche des 15./16. Jahrhunderts. Die oberen Geschoße des Turms mit tuffgerahmten Fenstern und Lichtschlitzen wurden im 15. Jahrhundert neu aufgesetzt. Vom Palas und Wirtschaftsgebäude sind nur noch Mauerreste erhalten. Aus dem 16. Jahrhundert stammen die Rondelle und Toranlagen.

Um zum Bienerturm auf der Burg Rattenberg zu gelangen, kannst du entweder den Wegweisern „Zum Schlossberg“ vom Parkplatz P1 am Eingang von Rattenberg folgen. Wenn du von Osten kommst, kannst du den Weg vom Bahnhof oder den Parkplätzen P4 oder P5 nehmen, der etwa 200 Meter lang ist und 10 Gehminuten zum Schlossberg führt. In nur fünf Minuten erreichst du dann den Bienerturm, wo du die Aussicht auf Rattenberg genießen kannst. Am außergewöhnlichsten ist sicher der Aufstieg aus dem Stadtzentrum: Steig in den Aufzug des Restaurants und Veranstaltungszentrums Malerwinkel in der Altstadt. Er bringt dich hinauf. Vom Ausstieg des Aufzugs sind es noch fünf Gehminuten zum Schlossberg Aussichtspunkt.

Augustinermuseum Rattenberg

Das Augustinermuseum befindet sich mitten in der Altstadt in den Gebäuden des ehemaligen Augustiner- und späteren Serviten-Klosters, das von 1384 bis 1971 bestand. Das Museum präsentiert Tiroler Kunstschätze aus neun Jahrhunderten in stimmungsvollem Klosterambiente und wurde bereits mit dem Tiroler Museumspreis und dem Österreichischen Museumspreis ausgezeichnet.

Zu den Sammlungen gehören erlesene Meisterwerke aus Romanik und Gotik sowie zahlreiche Zeugnisse religiöser Volkskunst. Die kulturhistorischen Gegenstände aus der Region sowie eine Sammlung seltener gotischer Plastiken sind in jedem Fall einen Besuch wert. Es gibt auch wechselnde Kunstausstellungen und Kreuzgangkonzerte, die jedes Jahr ein großes Publikum begeistern.

Eine besondere Attraktion des Augustinermuseums ist der einzig öffentlich zugängliche Kirchturm Tirols. Hier kann man die barocke Turmuhr, historische Glocken sowie die Aussichtsplattform mit spektakulärem Blick auf die Dachlandschaft Rattenbergs und ins Inntal bewundern. Im düsteren, schummrigen Kirchendachboden des Museums befindet sich der „Augustinerhimmel“, Tirols erstes monumentales Gewölbefresko. Durch den Ausbau ist es möglich, das Meisterwerk aus wenigen Metern Entfernung zu betrachten und einen einzigartigen Einblick zu gewinnen.

Pumptrack Rattenberg

Der Pumptrack am Rande der Altstadt Rattenberg - perfekt für Kids und Teens
Der Pumptrack am Rande der Altstadt Rattenberg – perfekt für Kids und Teens

Beim Pumptrack Rattenberg handelt es sich um ein Mountainbike-Übungsgelände mit einer kurzen Pumptrack-ähnlichen Passage, welche mit mobilen Elementen ausgestattet ist, sowie aus einer Sektion mit natürlichen Hindernissen. Der moderne Pumptrack ist am Ortseingang von der historischen Altstadt Rattenberg, direkt am Inn und am Innradweg. Er ist für sportliche Kinder und geübte Biker geeignet und bietet auf einem wellenförmigen Rundparcours idealen Fahrspaß. Das Gelände ist so gestaltet, dass man ohne Tretaufwand an seiner Fahrtechnik feilen kann. Es gibt auch eine gemütliche Ruhezone, von der aus man die Kleinen bei ihren Runden beobachten kann. Der Skillpark soll durch die Erweiterung und Verbesserung der dort erworbenen Fähigkeiten auf dem Mountainbike den Spaßfaktor am Fahrrad noch deutlich erhöhen. Es ist wichtig zu beachten, dass der Park nur mit entsprechender Schutzausrüstung befahren werden sollte und Motorräder im Pumptrack und Skillpark verboten sind. Wir waren dort nach einer kleinen Radtour nach Rattenberg. Perfekt als Ziel einer familienfrendlichen Radtour und für ein Picknick.

Die häufigsten Fragen zu Rattenberg

Wo liegt Rattenberg?

Rattenberg ist eine Stadt in Tirol. Sie liegt etwa 50 km östlich von Innsbruck. Aufgrund der zentralen Lage kommst du mit dem Auto sehr schnell über die Inntalautobahn A12 hierher. Die Autobahnausfahrt Kramsach ist etwa 2 Kilometer von der Altstadt entfernt. Am Ortseingang der historischen Altstadt ist der große Parkplatz. Hier der Link zur Google Karte. Auch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist sehr gut machbar. Der nächstgelegene Bahnhof ist in Brixlegg. Von dort sind es etw 1,5 Kilometer zu Fuß oder mit dem Bus.

Was sollte man über Rattenberg wissen?

Rattenberg ist die kleinste Stadt in Österreich und hat sich ihr mittelalterliches Stadtbild bis heute bewahrt. Der Ort wurde erstmals 1254 urkundlich erwähnt und dürfte jedoch wesentlich älter sein, da der Ortsname „Rattenberg“ auf das 10. Jahrhundert verweist. Die Stadt hatte im Mittelalter eine bedeutende wirtschaftliche und politische Rolle aufgrund ihrer Grenznähe und ihrer Funktion als regionaler Verkehrsknotenpunkt. Die Stadt wechselte aufgrund ihrer Grenzlage oft den Besitzer und wurde schließlich im 16. Jahrhundert Teil von Tirol bzw. Österreich. Davor gehörte der Ort zu Bayern. Im 15. Jahrhundert brachte der Kupfer- und Silberbergbau der Region einen wirtschaftlichen Aufschwung für die Stadt, der jedoch mit dem Ende des Bergbaus im 16. Jahrhundert wieder abflaute. Im 20. Jahrhundert erlebte die Stadt dank der Entwicklung des Tourismus und der Glasindustrie einen erneuten wirtschaftlichen Aufschwung.

Wie groß ist Rattenberg?

Rattenberg hat eine Fläche von etwa 1,1 km² und eine Einwohnerzahl von rund 414 Menschen. Damit erhält sie den Titel Kleinste Stadt Österreichs.

Woher kommt der Name?

Der Name der Stadt hat nichts mit Ratten zu tun, sondern mit der ehemaligen Herkunft der Einwohner. Früher wohnten hier der Ratold aus Bayern. Rattenberg heißt soviel wie Berg des Ratold.

Was ist das Besondere an Rattenberg?

Rattenberg ist bekannt für seine mittelalterliche Altstadt mit engen Gassen und historischen Gebäuden sowie für seine Glaskunst und Glasbläserei-Tradition.

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